Austauschprogramm von Astre (Ryoki) ================================================================================ Kapitel 2: Ungehörte Drohung ---------------------------- Kapitel 2 Zu spät, schon wieder... Genervt drehte sie ihre Zigarette in den Fingern und lehnte sich an die Eingangssäule der ihr fremden Schule. Das Austauschprogramm würde heute beginnen und die meisten aus ihrer Klasse waren schon versammelt, nur drei Schüler fehlten noch. Und diese Drei würde sie umbringen, sollten sie nicht bald um die Ecke gerannt kommen. Auf Kai und T.k hoffte sie sowieso nicht, die würden so wie Rika sie kannte, erst in ein paar Stunden hier auftauchen. „Es tut mir leid!“, vernahm sie es laut schreiend. Wenn ein Blick töten könnte, würde die Blonde, welche auf sie zu rannte in diesem Augenblick tot zu Boden stürzen. Stumm beobachtete sie, wie ihre Freundin bei ihr hielt und sich außer Atem die Haare zurück strich. „Weißt du eigentlich, wie viel Uhr wir haben?“, begann sie und erntete nur ein weiteres entschuldigendes Lächeln. „Ich hab...“ „Ja ja verschlafen“, schnauzte Rika und schüttelte ihr Haupt, bevor sie weiter sprach. „Ausnahmsweise möchte ich heute nicht zu spät kommen. Du weißt das uns der Minamoto den Kopf abreißen wird.“ „Ach jetzt hab nicht so ne Laune. Ich weiß, dass du mich lieb hast!“, lachte sie und hackte sich bei ihrer Freundin unter. „Ich mein es ernst...“ „Ich weiß. Vergiss den Deppen“, meinte Kat und grinste ihren Klassenkameraden zu, welche anhand ihres Dialogs leise kicherten. „Wo sind die anderen beiden Idioten?“ „Nicht da.“ Einen seufzenden Laut von sich gebend, zählte Rika die ganze Gruppe kurz durch. Jetzt waren wirklich alle anwesend. Kai und T.k abziehend. Der Tag hatte bisher wirklich gut angefangen, dachte sie ironisch. „Ich würde sagen, dass wir reingehen und uns die neue Klasse Mal anschauen“, richtete Rika sich an die anderen und zog Kat hinter sich her. „Ich bin gespannt, wie die Leutchen sind.“ „Werden wir ja gleich sehen“, meinte die Rothaarige und beobachtete, wie sich ihre Freundin im gehen zu der Gruppe wandte. „Leute, bevor ich es vergesse. Ich und Rika sind Klassenleiter darum bitte ich um dasselbe Benehmen, wie ihr es auch bei uns an den Tag legt.“ Dieser eigentlich zurechtweisende Satz stieß auf lautes Lachen. „Kat!“ Jeder normale Mensch würde anhand dieser Worte meinen, dass sie sich alle zusammen reißen sollten. Doch genau das Gegenteil war der Fall, ihr Verhalten in der eigenen Schule war alles andere, als annehmbar. Das Feixen, welches ihr eine Antwort geben sollte, ließ sie erneut seufzen. Sie ahnte böses... „Schaut mal. Das muss es sein oder?“ Die junge Frau zeigte auf das Schild einer Tür. Rika die ein wenig weiter hinten war, schritt zu ihr und verglich den Namen der Lehrkraft mit dem, was auf den Zettel in ihrer Hand stand. „Du hast recht Kazumi. Das ist die Klasse.“ Sich abwendend sah sie sich suchend in der Gruppe um und ein knurren dran aus ihr heraus. „Wo um alles in der Welt ist Kat? Wir sind nur die Treppen hochgegangen, sie wird ja nicht so dumm sein und sich verlaufen haben.“ Das einsetzende Gackern ihrer Kollegen ignorierte sie. „Ich hasse diese Drecksschule jetzt schon!“ Hörte man die Gesuchte von weit hinten ausrufen. Wilde Flüche begleiteten ihr Gezeter und aus dem Kichern wurde lärmendes Gelächter. „Seid ruhig!“, mahnte Rika die anderen zurecht und wartete geduldig darauf das sich die Kinomoto endlich in Bewegung setzte. „Hier ist es scheiße...“ „Das waren genauso viele Stufen wie bei uns“, gab Rika auf ihr Gemecker trocken zurück. „Ich hab nie behauptet, dass ich unsere Fakultät mag.“ Sie schüttelte nur ihren Kopf und wandte sich zur Tür um. Das Klopfen an eben jene hallte in den leeren Korridor wider. Die Frau, welche kurz darauf herauskam, wirkte müde, fast desinteressiert, als sie ihnen sacht zu lächelte. „Ihr müsst die 10; M1 sein. Ich bin Frau Yagami.“ Sie hob ihre Augenbrauen. Diese Frau strahlte ja mal eine Begeisterung für ihren Beruf aus... „Richtig. Rika Nonaka und Katlin Kinomoto“, stellte sie kühl vor und zeigte nebenbei auf ihre Freundin. „Freut mich“ Na klar, dachte die Rothaarige, doch hielt sie ihren Kommentar zurück und wartete darauf, das die Ältere weiter sprach. „Wo ist euer Lehrer? Ich dachte er würde euch begleiten.“ „Wenn der liebe Gott mein Flehen erhört hat, wurde er gerade von einem Auto erfasst. Ansonsten wird der alte Mann sicher bald angekrochen kommen“, gab ihr Kat, als Antwort und heulte sekundengleich auf. Rikas Fuß bohrte sich unbarmherzig in den ihren. „Was?!“ „Sie scherzt nur. Herr Minamoto wird gleich nachkommen. Wir sollten währenddessen schon einmal Vorgehen“, beeilte sich die Nonaka zu sagen. Frau Yagami zog ihre Augenbrauen nach oben, entsetzen spiegelte sich in ihren Zügen wider. Mit einem recht mageren Schmunzeln versuchte sie diese Tatsache zu überspielen und nickte. „Wartet hier. Ich gebe meinen Schülern bescheid.“ Irgendwie hatte Rika in dem Moment, als die Tür ins Schloss fiel das Gefühl, die Frau würde flüchten. „Hast du ihr Gesicht gesehen?“ Katlin neben ihr versuchte ihr lachen vergebens zu unterdrücken. „Du hast die Weisheit mit dem Löffel gefressen oder!? Was wirft das denn für ein Licht auf uns?“ „Na ein gutes würde ich sagen“, kicherte Kat weiter und viele der Gruppe gesellten sich hinzu. „Aber mal ganz ehrlich. Wär doch wirklich schön wenn ein Lkw den Greis...“Kat hielt mitten im Satz inne, wie sie bemerkte das sich die Tür erneut geöffnet hatte und die ältere Frau sie mit einem Blick bedachte, der nicht zu deuten war. „Ups.“ „Du bist so dumm...“, rutschte es Rika heraus. Oh ja das war wirklich ein genialer Start... „Kommt – doch bitte rein“, meinte Frau Yagami und führte sie in den Raum hinein. „Rika!“ Kam es aus einer Ecke, als sie eintrat. Ihren Blick von Kat abwenden sah sie zu derjenigen, die ihren Namen gerufen hatte. Jen winkte ihr fröhlich entgegen, kaum fähig sich auf ihrem Stuhl zu halten. Ein Schmunzeln legte sich nieder. Die ältere Frau, die neben ihr stand, ignorierte die Nonaka, als sie auch die Anderen begrüßte. „Es freut mich das ihr euch bereits kennt, trotzdem möchte ich...“ Das Aufreißen der Tür unterbrach sie, schallend kam das Holz an der Wand auf und schwang gefährlich schnell wieder zu. „Unser Zuspätkommen tut uns furchtbar leid. Wir hatten noch etwas Dringendes zu tun“, rief Kai außer Atem und schmiss die Klassenzimmertür ganz zu. T.k neben ihm nickte ihm zu, bevor er weiter sprach. „Wir sind neben Rika und Kat die anderen beiden Leiter.“ Beide gesellten sich zu den beiden Frauen, welche sie mit hochgezogenen Augenbrauen betrachteten. „Kein Problem aber bitte schmeißt die Tür...“ Kai sprach ungehört der Lehrkraft weiter. „Ich bin Kai Yamato und das hier ist T.k Koushirou. Bei Schwierigkeiten unter den Klassen kommt doch bitte zu uns, wir werden die Probleme dann schnell aus dem Weg räumen.“ „Gut! Es ist schön euch kennenzulernen ich bin Frau Yagami“, verschaffte sich eben diese Gehör. „Oh entschuldigen Sie. Wir haben Sie nicht wahrgenommen“, lächelte Kai sie an und dieses wurde noch breiter, als der Frau die Gesichtszüge entglitten. Rika räusperte sich kurz, wobei ihr Griff um den Arm von Kai, den sie zuvor erfasst hatte, fester wurde. „Er hat nur einen Scherz gemacht. Ich denke wir sollten uns setzten.“ Nicht auf das Wort der Frau wartend, bewegte sich die Gruppe hinter ihr auf die freien Plätze zu. „Verschreck die Frau ruhig in den ersten Minuten“, gab Rika leise von sich, als sie durch die Reihen schritt. „Was denn? Ich hab das Weib wirklich nicht gesehen“, meinte der Schwarzhaarige ernst. „Ist ja auch egal. Was war so wichtig, dass ihr erst jetzt hier auftaucht?“ „Kaffee und eine Zigarette“, antwortete T.k der Kinomoto. „War so klar.“ Rika ließ seinen Arm los und setzte sich seufzend hinter Jen. Der ganze Dialog wurde von überraschten und belustigten Blicken begleitet. „Rika.“ Sie sah auf. Jen lehnte sich nach hinten und lächelte ihr entgegen. „Ich bin so froh das es deine Klasse ist, die zu uns kommt.“ „Ich freu mich auch.“ Und das tat sie wirklich. Durch die ganzen Prüfungen und den Lernstoff lag das letzte Treffen Monate zurück. Zwar war der Kontakt immer vorhanden, was unter anderem an einer funktionierenden Internetverbindung lag, doch war es nicht dasselbe. Sie bedauerte wirklich, dass sie sich alle nicht öfter treffen konnten. Jen wollte gerade erneut das Wort ergreifen, doch wurde sie von dem erneuten öffnen der Tür unterbrochen. Rika unterdrückte ein Augenrollen, als sie den Mann der eintrat, erkannte. „Guten Tag Frau Yagami. Ich bin Takara Shibayama der stellvertretende Schulleiter der Privatschule und das neben mir ist Yosuke Minamoto der Klassenlehrer der 10;M1“, stellte er sich und den Herren hinter sich vor. Die Frau, die bis eben noch immer stumm vor der Tafel stand, erwachte, wie aus einer Starre. „Guten Tag“, gab sie höflich von sich und in diesem Moment erinnerte sie eher an ein eingeschüchtertes Reh, als eine erwachsene Frau. „Kommen Sie bitte mit. Ich möchte mich einen Augenblick mit Ihnen unterhalten, was den Lernstoff angeht“, erklärte Herr Minamoto und zog seine Augenbrauen anhand ihrer Körpersprache nach oben. Sein Blick huschte hinüber zu Rika und den anderen, die überall hinsahen nur nicht zu ihm. Seine Mundwinkel zuckten einen Moment nach oben, bevor er die Frau nach draußen begleitete. Das würde wirklich interessant werden, dachte er und schloss die Tür hinter sich. Der Mann, welcher bis eben regungslos an der Tafel stand, setzte sich in Bewegung. Sein schwarzer Anzug schmiegte sich an seine dürre Gestalt und die Brille, jene auf seiner Nase saß wollte so überhaupt nicht zu seiner Erscheinung passen. „Ihr werdet euch benehmen!“, fing er harsch an zu sprechen. „Ich werde es nicht dulden das ihr den Namen der Nanyou- Privatschule in den Dreck zieht verstanden?“ „Warten Sie Herr Shibayama ich hab Ihre Reden irgendwo auf Band.“ Katlin fing an in ihrer Tasche zu suchen, bevor sie weiter sprach. „Das sparrt ungemein an Zeit wissen Sie.“ „Miss Kinomoto!“, rief er donnernd aus, wurde jedoch von Kai daran gehindert weiter, zu toben. „Ich bitte Sie. Wir wissen was Sie sagen wollen. Im übrigen, hören wie Ihnen sowieso nie zu, also bitte schonen Sie uns mit Ihrem ständigen Gerede.“ Nach diesen Worten herrschte angespannte Stille, welche von den bestürzten Blicken der gesamten Klasse begleitet wurde. „Ich warne euch alle Vier. Ihr steht so kurz vor einer Suspendierung, dass ich die 12 Unterschriften bereits vor mir sehe.“ „Klar doch. Wissen Sie Herr Shibayama es wird langsam wirklich langweilig. Seit drei Jahren drohen sie uns mit demselben“, antwortete Rika ihm und stützte den Kopf auf ihrer Hand ab. Jen vor ihr und viele anderen zuckten zusammen, wie er ihren Namen brüllte und seine Hände auf ihren Tisch hinab schlug. „Wenn du glaubst, dass ihr einen Freifahrtschein habt, dann täuscht du dich gewaltig“, schrie er weiter. Gelangweilt sah die junge Frau zu ihm hoch. „Ich wüsste nicht, wann ich Ihnen das Du angeboten hätte. Also bitte ich doch sehr darum, dass Sie genug Haltung bewahren“ Katlins schallendes Gelächter lenkte die Aufmerksamkeit auf sie. „Es ist immer aufs Neue ein Spaß mit Ihnen“, grinste sie weiter und beobachtete wie er mit einem letzten giftigen Blick zu Rika zu ihr kam. „Die Unterschriften werden Sie in Ihrem jetzigen Leben nicht mehr zusammen bekommen. Glauben Sie mir“, setzte sie hinzu. „Sind Sie sich ganz sicher Miss Kinomoto“, zischte er ihr zu und stemmte sich wie bei der Rothaarigen zuvor auf dem Tisch ab. „Natürlich.“ Kai unterdrückte ein Lachen und auf T.ks Gesicht gesellte sich ein Grinsen. Rika welche ihre Aufmerksamkeit über beide schweifen ließ wurde von einem gleichmäßigen Klicken abgelenkt. Ein Geräusch, das man meist dann hörte, wenn die Hacken hoher Schuhe auf den Boden trafen. Ihre Augen schweiften zur Tür hinüber. Nein das waren keine Schuhe, sondern ein Gehstock... Kurz ungehört des Mannes schnippte sie mit den Fingern, bekam so die Achtsamkeit all jener, die in ihrer Umgebung saßen. Ein kurzes Kopfnicken zur Tür und Kat verstand. Ryo, der wie die anderen Tamers auch zu ihr sahen runzelte die Stirn. Bis Kat ohne Zusammenhang plötzlich los weinte. Entgeistert starrte nicht nur Herr Shibayama zu ihr. Das Klicken hörte vor der Tür auf und Rika musste ein Schmunzeln unterdrücken, als Katlin nur noch lauter wimmerte. In dem Moment, als die Tür sich öffnete, rief die Blonde theatralisch. „Warum sind Sie nur so gemein zu mir?“ „Was geht hier vor?!“, fauchte es dunkel. Die Schüler der Privatschule erhoben sich allesamt, verbeugten sich vor dem alten Mann, welche eintrat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)