Austauschprogramm von Astre (Ryoki) ================================================================================ Kapitel 10: Lodernd flammt die Nacht auf. ----------------------------------------- Kapitel 10 Die Schulwoche, sie war relativ schnell um, dachte Rika, als sie hinter ihrem Auto stand und ihre Tasche in der Viper verstaute. Keine weiteren Vorfälle waren mehr geschehen, was wohl unter anderem daran lag, dass Shibayama keinen Unterricht mehr geführt hatte. Quietschende Reifen rissen die junge Frau aus den Gedanken und der Ferrari, welche neben ihr in die Parklücke driftete, ließ sie belustigt den Kopf schütteln. Idioten. "Hey, Morgen", riefen ihr Kai und T.k zu, wie sie ausstiegen. Sie hob lediglich die Hand zur Begrüßung. "Wieso treffen wir uns eigentlich immer bei mir?", fragte sie trocken, als beide zu ihr traten. „Du liegst in der Mitte“, grinste Kai und verschränkte die Arme über dem Kopf. „Noch niemand da?“ T.k legte seine Arme auf das Dach der Karosserie und sah sie fragend an. „Nein. Ihr seid auch zwanzig Minuten zu früh dran.“ „Oh stimmt“, lachte der Blonde und wurde noch im selben Moment von Kat abgelenkt, welche mit zwei Koffern beladen auf sie zu lief. „Hey Leute.“ Rika hob ihre Augenbrauen anhand des ganzen Gepäcks. Glaubte die Frau denn, dass sie nach Timbuktu flogen oder was... „Willst du das ganze Zeug mitnehmen?“ Kat nickte ihr nur grinsend zu und meinte. „Da ist alles Wichtige drinnen. Mit anderen Worten ich brauch das Zeugs.“ Kai fing an zu grinsen, der Blonde daneben lachte leise. "Und wo glaubst du soll ich das Gerümpel hinpacken?", gab Rika ihrer Freundin trocken zurück. „In die Viper.“ „Sieh dir den Kofferraum an und dann rechne dir aus, wie viel Gebäck dort wohl rein passt.“ Brummend wandte sich die Kinomoto ab, sah lächelnd zu Kai, welcher belustigt den Kopf hob. „Aber bei dir passt noch was rein oder?“ „Bedaure, jeder cm ist verplant.“ "Ja und was mach ich jetzt?" "Stell das, was du nicht brauchst, bei mir unter." Mit großen Augen wurde Rika angesehen. Ihre Mundwinkel zuckten verräterisch nach oben. Sie wusste genau wie Kat jetzt reagieren würde. Erst würde sie meckern, sich fügen und dann einen erneuten Versuch starten. Es war wie damals, als sie zu viert nach Italien geflogen waren. Kat war ganze 40 Kilo über dem Gepäcklimit gewesen und das Gezeter an dem Schalter groß. Am ende hatte sie zwei Koffer schweren Herzens nach Hause bringen lassen. „Ich brauch aber beide“, murrte sie und schnaufte, als sie merkte, dass sie so nicht weiter kam. Der silberne Mercedes, welcher einbog, lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich habs wir fahren einfach mit drei Autos!“, rief Kat begeistert aus. T.k lachte auf und schüttelte den Kopf. „Nur weil du beide Koffer mitnehmen willst? Vergiss es.“ Beleidigt ließ sich die junge Frau auf ihr Gepäck nieder. „Morgen. gibts ein Problem?“, fragte Ryo, als er sich zu ihnen gesellte und die eingeschnappte Gestalt Kats musterte. „Quatsch. Die hat nur ihre verrückten 5 Minuten“, winkte Rika schmunzelnd ab. Seufzend lehnte sie ihren Arm aus dem Fenster der Viper. Wenn Kat wollte, konnte sie wirklich nerven, gewaltig nerven. Die anderen waren allesamt bereits hier, das Gepäck sicher verstaut und nur die Kinomoto meckerte rum. „Gott Blondi. Hol deine scheiß Koffer, die gehen noch rein“, hörte sie Kai murrend Ausrufen und erntete einen erfreuten Laut von der Angesprochenen. „Du bist ein Schatz!“, rief Kat aus und rollte eben besagtes Zeug zu ihm rüber. "So genervt?" Rika stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und sah zu Ryo, welcher sich auf den Beifahrersitz niederließ. "Ist das verwunderlich, wenn dir jemand 1 Stunde wegen einem dummen Reisegepäck in den Ohren liegt?" Ryo lachte leise auf. „Siehs positiv jetzt hat sie ihren Willen“, meinte er, woraufhin die junge Frau ein Schmunzeln unterdrückte. „Du siehst auch alles optimistisch was?“ „Immer“, gab er belustigt zurück. Gähnend stieg Rika aus ihrem Wagen und streckte ihre müden Knochen ausgiebig. Zwei Stunden Autofahrt konnten lang sein, vor allem wenn es eine immer gleich bleibende Autobahn war. Das Einzige, was sie vielleicht einmal änderte, war der Straßenbelag... „Rika kommst du mit?“, fragte Jen, welche von Kat in die Raststätte gezogen wurde. Verneinend schüttelte die junge Frau den Kopf. Sie brauchte nur frische Luft das ist alles. "Müde?" Ryo lehnte sich neben sie an das Fahrzeug und sein Blick huschte für unzählige Momente über ihre Gestalt. "Es geht. Immer dieselbe Landschaft ist nicht recht berauschend. " "Soll ich weiter fahren?", bot er an und sah, wie sie kurz überlegte, ehe sie verneinte. "Wenn wir uns nicht verfahren, sind wir in einer Stunde am Hotel. Das geht“, setzte sie auf seinen prüfenden Blick hinzu. "Und wie fährt es sich mit Rika?", grinste Kai, welcher mit T.k rauchend auf sie zu schritten. „Ich kann mich nicht beklagen“, gab er belustigt zurück. „Das hoff ich doch“, grinste sie und zupfte Kai die Zigarette aus der Hand. „Wo sind die anderen beiden?“, sprach sie weiter, während sie ein paar Mal an dem Glimmstängel anzog und sie seinem Besitzer zurückgab. „Pennen“, lachte T.k und warf einen Blick über die Schulter hinüber zu dem roten Sportwagen. „Nicht wirklich.“ Rikas Mundwinkel zuckten nach oben, wie T.k nur bestätigend nickte. Kais Aufmerksamkeit legte sich auf die zwei jungen Frauen, welche zurückkamen. „Da sind sie ja. Ich fahr vor, T.K beschreibt mir, wo das Hotel ist", meinte er und bekam, ein zustimmendes Kopfnicken der Nonaka, bevor sich diese von dem Fahrzeug abstieß. Sich durch die Haare streichend, wollte sie bereist in die Viper einsteigen, als Ryo sie zurückhielt. „Sag Bescheid, wenn ich fahren soll.“ Überrascht hob sie ihre Augenbrauen, bevor sie belustigt antwortete. "Mach ich." Genervt trommelte Rika mit ihren Fingern auf dem Lenkrad herum. Sie fuhr nun seit 40 Minuten Kai hinterher, der sich immer wieder verfuhr und so an ihren Nerven zerrte. Als er hielt, den Rückwärtsgang einlegte und zurückfahren wollte, reichte es ihr. Schnaufend drückte sie das Gas durch, wie der richtige Gang drinnen war, und schoss rückwärts aus der Gasse heraus. Mit einer schnellen Bewegung riss sie das Lenkrad herum und stellte sich quer, so, dass Kai keinen Meter weiter herausfahren konnte. Ryo und die Anderen, die durch dieses Manöver überrascht zu ihr sahen, beobachteten, wie sie die Tür aufriss und gerade Wegs auf den roten Luxusschlitten zu ging. Die junge Frau sagte etwas, als das Fenster herunter gefahren wurde, bevor sie die Hand ausstreckte. Ryo lachte auf, als er sah, wie ihr einen weißen Zettel in die Hand gedrückt wurde. Das Blattpapier musternd stieg sie wieder ein und schlug die Tür zu. "Was hast du gemacht?", fragte Kat und linste ihre über die Schulter. „Nach was sieht es denn aus? Ich hab die Wegbeschreibung geholt, weil die Idioten zu dumm sind, eine Karte zu lesen“, murrte sie leise und sah hinaus auf eines der Straßenschilder, ehe sie den Fetzen Ryo reichte. Der Motor heulte von Neuem auf, als sie mit quietschenden Reifen losfuhr. Das Hotel, welches sie bald darauf erreichten, war abgelegen und bezauberte durch die wilde Landschaft, jene sich um das Geländer erstreckte. Ihre Hände streckend über den Sitz lehnend betrachtete sie das Gebäude, das sich vor ihr erstreckte. Ein wirklich schönes Haus dachte sich Rika, als sie wie die anderen ausstieg. „Ach ja. Männer und Orientierungssinn, zwei Wörter, die nicht zusammenpassen“, lachte Kat Kai aus. „Da spricht die Richtige. Ohne Rika hättest du auch nicht hergefunden“, maulte er und zog die Koffer aus dem Kofferraum, seines Autos heraus. „Leute, wir melden uns schon mal an“, meinte T.k und verschwand mit Takato und Kazu im Gebäude. Rika sah ihnen einen Augenblick hinterher, bevor sie anstalten machte das Gepäck herauszuheben, was ihr jedoch von Ryo abgenommen wurde. Schmunzelnd nahm er ihr die Schlaufe der Tasche aus der Hand. „Ich mach schon.“ Die Augenbrauen hebend erwiderte sie. „Das würde ich auch alleine schaffen“ „Weiß ich doch“, sprach er amüsant aus und doch ließ er ihr keine Chance eben jenes Gepäck auch nur, anzuheben. Schnaufend wandte sich die junge Frau ab. Idiot... Die Zimmer waren wirklich schön, dachte Rika, während sie durch das Doppelzimmer schritt und das Fenster mit einer schnellen Handbewegung öffnete. Klein doch gemütlich. "Wann fängt das Festival an?", fragte Jen, als sie aus dem angrenzenden Zimmer kam, welches sie bezog. „Keine Ahnung. Rika?“, gab Katlin zurück, die gerade dabei war Waschutensilien in das Badezimmer zu tragen. „Um 18 Uhr.“ Etwas fiel krachend zu Boden und Kats Ausruf hallte wider. „Das sind nur noch 4 Stunden!“ Rika schüttelte den Kopf. Jetzt war es höchste Zeit, zu verschwinden. Nur zu gut kannte sie ihre Freundin und deren Wahn sich, zu stylen. Und wenn sie jetzt nicht schleunigst aus ihrer Reichweite kamen, konnten sie damit rechnen, dass Katlin bei ihnen anfing. „Wohin gehst du?“, hörte sie die Kato, als sie an die Tür ging. "Kaffee trinken, kommst du mit?" Ein freudiges Nicken war ihre Antwort und noch im gleichen Augenblick hing sich die junge Frau bei ihr ein. Entspannt lehnte Rika sich zurück und nippte an dem Kaffee, welchen sie in der Hand hielt. Frischer Wind strich über ihre Gestalt, als sie ihre Augen über die Terrasse wandern ließ. "Es ist schön hier, findest du nicht?", meinte Jen leise und sah sich genau wie ihre Freundin um. „Durchaus.“ Das Beste an diesem Hotel war, dass kaum andere Gäste hier waren, nur vereinzelt entdeckte sie einige Menschen, welche anscheinend hier Urlaub machten. „Hey was macht ihr schon hier?“ Beide Frauen wandten sich um, als T.k Stimme erklang. Er und Ryo suchten sich einen Weg zwischen den Tischen zu ihnen hinüber. „Kat“, gab die Nonaka trocken zurück und sah ihnen dabei zu, wie sie sich zu ihnen setzten. „Also weiß sie jetzt, wie viel Zeit ihr noch bleibt?“, lachte der Koushirou und erntete ein bejahendes Nicken. Ihre Aufmerksamkeit huschte kurz zu Ryo und Jen hinüber, ehe sie erklärend hinzusetzte. „Kat übertreibt es meist mit dem Stylen.“ Und das im wahrsten sinne des Wortes... „Ist sie so schlimm, dass du flüchtest?“, lachte Ryo leise und dieses Mal nickte nicht nur Rika sondern auch T.k. „Du willst gar nicht wissen wie schlimm Kumpel“, setzte T.k hinzu. „Seid ihr denn bekloppt“, hallte es laut über die Umgebung und lenkte so die ganze Achtsamkeit auf die junge Frau, welche gehetzt zu ihnen eilte. „Wenn man vom Teufel spricht“, murmelte Rika und besah sich die Lockenwickler in den Haaren der Kinomoto. „Wir haben keine Zeit zum Kaffee trinken!“ Das nächste was Rika spürte, war, wie Kat ihr Handgelenk umfasste und sie wie Jen mit ziehen wollte. „Kat!“, rief sie aus, doch wurde ihr Einwurf dezent ignoriert, als sie ungeachtet ihrer Worte über die Terrasse geschleift wurde. Erst, wie die Verandatür schallend ins Schloss fiel, wandte sich T.k zu Ryo, welcher den Frauen überrascht hinterher sah. „Weißt du jetzt, was wir meinen?“ „Ich denke schon“, gab er belustigt zurück. Seit einer Stunde saß sie nun schon auf diesen Stuhl. Ließ es sich gezwungener maßen gefallen, dass Kat sie schminkte, frisierte und ankleidete aber wenn sie nicht gleich aus diesem Raum herauskam, würde die Blondine einen qualvollen tot sterben. Und sie höchstpersönlich würde dafür sorgen... „Relly, wir sollten noch mehr Haarspray benutzen“, meinte Kat und sprühte bereits noch, bevor die Silben ihren Mund verließen darauf los. Jen, die ihnen fertig hergerichtet gegenübersaß, schluckte, als sich der Blick der Nonaka verdunkelte. Das Klopfen, jenes erklang unterbrach die angespannte Atmosphäre schnell. "Seit ihr fertig?", fragte Kai und streckte den Kopf in den Raum hinein. Ein Grinsen breitete sich aus, wie er die Frauen sah. Bevor Kat verneinen konnte, kam ihr Rika zuvor. "Und wie wir fertig sind." Kai wurde auf die Seite gestoßen, als Rika in Windeseile ihre Jacke nahm und hinaus stürmte. „Hey! Komm zurück, ich wollte noch mehr Lidschatten auftragen!“, schrie ihr Kat hinterher und stieß den jungen Yamato ebenfalls auf die Seite. Rika wandte sich im Laufen um. "Du kannst mich mal!" Das Geschrei hallte bis in den Eingangsbereich hinunter, in dem die Anderen sich leise unterhaltend warteten und bei dem Gebrüll, verstummten. "Kat hat es bestimmt wieder übertrieben", schlussfolgerte T.K und beobachtete wie die Nonaka wütend um die Ecke stiefelte. Automatisch stockte Ryo, als er die junge Frau sah. Seine Augen beobachteten jede Bewegung und schluckend hielt er inne. Sie sah verflucht gut aus und noch nie, seit er sie kannte, hatte er sie so hergerichtet gesehen. „Du siehst gut aus“, meinte Kai und fing an zu grinsen, als er die erwartete Antwort bekam, wie sie an ihnen vorbei nach draußen rauschte. „Fresse...“ „Was sage ich? Kat übertreibt es immer“, lachte T.k und schluckte, als eben jene antwortete. „Was hab ich?“ Die Blonde stemmte die Hände in die Hüften und in ihrem Blick lag die stumme Drohung, dass er jetzt nichts Falsches sagen sollte. Beschwichtigend hob der junge Mann die Hände. „Du siehst gut aus.“ „Wirklich?“, lächelte sie und T.k schnell. Nur zu gut wusste er was passierte, wenn er etwas anderes sagen würde. Erneut haftete sich Ryos Blick auf die Frau, welche neben ihm saß und ihren Ellbogen locker aus dem Fenster der Viper lehnte. „Du siehst gut aus“, meinte er leise und bereitete sich bereits innerlich schmunzelnd auf eine bissige Erwiderung vor. Umso überraschter war er, als sie ihren Kopf zu ihm wandte und genau das Gegenteil eintraf. Belustigt sprach sie. „Danke. Kann ich zurückgeben.“ „Ein Kompliment von dir?“, lachte er milde, ehe er hinzusetzte. „Den Tag muss ich mir ankreuzten.“ Sie schüttelte amüsant den Kopf, die Tatsache, dass ihre Augen einen Moment schweifend auf seiner Gestalt lang bemerkte er durch das nächste Wort nicht. „Idiot.“ Genervt seufzend stützte Rika ihren Kopf auf der Hand ab und ignorierte den fremden Mann, welcher neben ihr saß. Alles Mögliche fragte er, machte Komplimente und versuchte es immer wieder aufs Neue mit ihr zu flirten. Dass sie im Gegensatz zu Kat, welche sich angeregt mit dessen Freund unterhielt keinerlei Ambitionen hatte eben genauso zu handeln bemerkte er nicht. Ryo und die Anderen holten Getränke. Da Kat aber so schlau war, nur in die ungefähre Richtung zu zeigen, wohin sie mit ihr und Jen wollte, bezweifelte Rika stark, dass die Jungs sie hier wieder finden würden. „Rika. Da drüben sind sie“, hörte sie Jen gegen den Lärm anschreien. Ihre Aufmerksamkeit legte sich auf die Gruppe, welche sich ihren Weg zu ihnen bahnte. Gott sei Dank, dachte sie und sprang im nächsten Moment von der kleinen Mauer herunter. „Ich bring dir das nächste Mal einen Lebenslauf mit“, meinte sie murrend zu dem Typen und dachte gar nicht daran, noch länger in seiner Gegenwart zu bleiben. „Ich dachte ihr findet uns überhaupt nicht mehr“, begrüßte sie die jungen Männer und nahm Ryo das Bier aus der Hand. Überrascht musterte er sie, und als er begriff, weshalb sie solch eine missmutige Laune ausstrahlte, musste er grinsen. „Schlechte Gesellschaft?“, fragte er belustigt. „Nervend trifft es eher“, gab sie trocken zurück und erntete ein leises Lachen, ehe er sich zu ihr hinunter beugte. "Dann sollte ich wohl geschmeichelt sein, dass du gerade zu mir kommst." Amüsant sah sie auf. "Ich ziehe lediglich das kleinere Übel dem Größeren vor" Die Liveband war durchaus gut. Vier Zugaben hatten sie gespielt und die Leute konnten immer noch nicht genug von ihnen bekommen. Bis zu diesem Moment hatte Rika wirklich Spaß, doch änderte sich dies, als sie dem Typen von vorhin begegnete. Natürlich ließ sich dieser die Chance auf einen erneuten Versuch mit ihr zu sprechen nicht entgehen. Egal was sie sagte, welche Abfuhr sie ihm erteilte, er hörte nicht auf sie, zu nerven. Seufzend huschte ihr Blick zu Ryo, der angelehnt an einem Pfosten stand und so wie sie versuchte den Mann, zu ignorieren. Gelang ihm anscheinend eben so wenig wie ihr, was der immer fester werdende Griff um sein Bier bewies. "Relly!" Die Angesprochene wandte sich um und beobachtete, wie Kat torkelnd auf sie zu lief. "Wieso trinkst du eigentlich nichts?", fragte die Kinomoto und stützte sich auf ihrer Freundin, welche gerade noch das Gleichgewicht halten konnte. "Hab ich dir vorher schon gesagt. Ich muss noch fahren." Zwischen den Haaren hindurch blickte Kat sie an. "Echt?" Ein Nicken war ihre Antwort. Rika schüttelte ihr Haupt, als ihre Freundin wieder verschwand. Kat konnte jetzt schon nicht mehr richtig gerade auslaufen und trotzdem trank sie weiter. Die Nacht, sie würde anstrengend werden, denn sie wusste worauf Kats übermäßiges Besaufe hinauslief. "Hab ich schon mal gesagt, dass du wunderschön bist?", unterbrach der Mann ihre Gedanken. Der war ja noch immer hier... "Zu oft... Tu mir einen Gefallen und zieh endlich Leine", fauchte sie ihn an und erntete einen unverständlichen Blick. "Soll ich dir was zum Trinken holen?" Für einen kurzen Moment entglitten ihr die Gesichtszüge. Verstand er sie nicht? Hatte sie sich nicht gerade eben deutlich genug ausgedrückt? Entweder war er einfach nur Stroh dumm in der Birne oder er war zu besoffen. Wobei sie auf beides gleichermaßen tendierte. Rika schüttelte den Kopf und ließ den jungen Mann stehen, als sie zu Ryo schritt. Dieser hob die Augenbrauen, wie sie ihm den Becher aus der verkrampften Hand nahm und einen Schluck nahm. "Soll ich dir nun etwas zu Trinken bringen?" Ihr Kopf fand seinen Weg auf Ryos Brust, welcher bei dieser Aktion belustigt schmunzelte. "Wenn der nicht augenblicklich verschwindet, werde ich ihn umbringen“, murmelte die junge Frau gegen seine Brust. Eine Gänsehaut breitete sich schleichend auf seinen Rücken aus, wie ihr heißer Atem durch sein Shirt drang. Bedächtig langsam legte Ryo seinen Arm um ihre Gestalt, was sie still hinnahm. Ihm ging der Kerl mittlerweile auch auf die Nerven und dazu brauchte es wirklich viel. Am Anfang noch war es erheiternd zu sehen wie und mit welchen Sprüchen Rika ihm auf seine Fragen antwortete, doch mit der Zeit ging es ihm einfach nur noch gegen den Strich. „Rika, Ryo!“, hörten sie Jen schreien und beide sahen zu der Frau, welche zu ihnen rannte. Sich von Ryo entfernend wartete die junge Frau, bis ihre Freundin bei ihnen angelangt war. „Was ist los?“, fragte sie stirnrunzelnd. "Kai prügelt sich da hinten mit einem Kerl", keuchte sie und zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen war. Bevor überhaupt jemand reagieren konnte, war Rika bereits zwischen den Menschenmassen verschwunden. „Rika!“, rief der Akiyama ihr hinterher und lief noch im selben Moment los. Rika brauchte nicht lange, bis sie T.k und Kai fand, denn die Menschen hatten sich bereits neugierig um die Kontrahenten eingefunden. T.K konnte den Yamato gerade so von dem ihr unbekannten Mann fernhalten, wobei dieser nicht minder kräftig gehalten wurde. „Lass mich los! Ich mach diesen Dreckshund fertig!“, schrie Kai zornig aus. Dieser verfluchte Idiot dachte Rika, ehe sie zu ihnen eilte. „Bringen wir ihn zum Auto, bevor wir Ärger bekommen“, meinte sie doch unterbrach Kai sie harsch. „Einen Scheißdreck werdet ihr. Lass mich los...“, knurrte er rüde, wurde jedoch im nächsten Moment von T.k weiter nach hinten gezogen. Ryo, welcher mit Jen zu ihnen rannte, zögerte nicht lange und half dem Koushirou. Dankend sah dieser auf. „Wo sind die Anderen?“, fragte Rika Jen, während sie neben Ryo herlief. "Takato und Kazu haben Kat zum Auto gebracht." Das auch noch... Kai wurde erst an den Parkplätzen losgelassen. "Du hast so ein Glück, dass die Polizei nicht da war", knurrte T.k schnaufend und erntete ein aufgebrachtes Fauchen. "Lass mich in Ruhe!" Den Kopf schüttelnd, zog Rika ihren Autoschlüssel aus der Tasche und ließ die Automatik aufheulen. T.k hatte recht, wenn die Polizei, in der nähe gewesen wäre, könnten sie jetzt schauen, wie sie Kai aus der Zelle raus bekommen. „Da seid ihr ja. Kat geht es überhaupt nicht gut“, hörte sie es bereits von Kazu rufen und musste zum wiederholten Male schnaufen. Der Abend ging ja wirklich gut zu Ende... „Wundert mich nicht...“, gab sie leise von sich, bevor sie den würgenden Geräuschen in die Böschung hinunter folgte. "Relly...", vernahm sie es jammernd, als sie bei ihrer Freundin angelangte. Vorsichtig schob sie ihr die blonden Haare zurück und hielt diese, wie Kat erneut würgen musste. "Du dumme Nuss. Du musst es immer übertreiben." Der Körper der jungen Frau bebte, als sie zu weinen anfing. "Wen interessiert das denn? Niemanden. Sie wissen gar nichts über mich und wollen es auch nicht“, sprach sie zitternd aus, bevor sie sich erneut erbrach. Rika wusste nur zu gut, von wem die Rede war. Von Kats Eltern. „Doch mich interessiert es“, meinte sie und strich ihrer Freundin vorsichtig über den Rücken. Erst wie sich diese wieder beruhigt hatte, hörte Rika damit auf. „Komm lass uns fahren, Kat.“ Ein nicken. „Ich weiß nicht was ich ohne dich machen würde“, murmelte Kinomoto und ließ sich stützten aus den Büschen helfen. Ryo reagierte schnell, als er die beiden Frauen sah. Die Autotür öffnend, half er Rika dabei die Blonde auf den Rücksitz zu verfrachten. "Kat sag mir Bescheid, wenn ich anhalten soll." Die Gemeinte sah mit verweinten Augen auf und schüttelte bejahend den Kopf. "Alles ok?", hörte Rika es leise, bevor sie wie Jen einsteigen wollte. Ihr Blick huschte zu dem Akiyama hinüber. „Ja.“ Im Gegensatz zu Kai, welcher mit quietschenden Reifen aufs doppelte beschleunigte, fuhr sie langsam los. Ihre Augen wanderten die gesamte Zeit immer wieder in den Rückspiegel. Hoffentlich würde Kat sich dieses Mal nicht so hineinsteigern. Tief ausatmend verschränkte Rika die Arme vor der Brust und beobachtete, wie T.k Kat in das Zimmer trug. Die anderen hatten sich bereits sorgenvoll verabschiedet und nur noch Ryo stand neben ihr. „Hol mich, falls sie wieder ihren Rappel bekommt ja?“, sprach T.k leise aus, als er aus dem Raum schritt. „Mach ich aber ich denke sie wird bald einschlafen.“ „Hoffen wirs. Gute Nacht“, meinte er und machte sich auf den Weg in seines sowie Ryos Zimmer. Ja sie hoffte wirklich, dass Katlin bald einschlief. An das letzte Mal, als sie zu viel getrunken hatte, konnte sie sich noch lebhaft daran erinnern. Rika wandte sich zu Ryo um, welcher noch immer neben ihr stand. „Danke.“ Kurz legte sich ein Schmunzeln nieder. „Kein Problem. Was meinte T.k?“, fragte er und beobachtete die junge Frau dabei, wie sie sich an die Wand lehnte. „Wenn Kat zu viel trinkt, steigert sie sich gerne in Sachen hinein.“ Er nickte und seine Augen huschten über ihre Gestalt. „Du siehst müde aus“, stellte er fest und von selbst hob sich sein Arm, um ihr eine ins Gesicht gefallene Strähne nach hinten zu streichen. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben. „Immer noch so ein guter Beobachter wie?“ „Durchaus. Du doch auch“, gab er amüsant zurück und registrierte nur am Rande, dass seine Finger noch immer mit derselben Strähne herumspielten. „Glaubst du?“ Leise sprach sie und er sah wie ihre Augen vergnügt auf flammten. „Irre ich mich denn?“ Kam die ebenso ruhige Gegenfrage und seine Aufmerksamkeit legte sich hauchend auf ihre Lippen nieder. Die Atmosphäre selbst war es, die, wie Tage zuvor zum Knistern anfing. Unruhig und zischend schlug sie aus. „Möglich.“ Ein kalter Schauer ran über ihren Rücken hinunter, als sein warmer Atem ihr Gesicht streifte. „Ist das ein Ja oder Nein?“ Flüsternd und nah. Seine Haut, welche die ihre berührte, ließ sie brennen und die Luft wollte keuchend aus ihren Lungen entfliehen. „Such es dir aus.“ Ihre Augen trafen sich mit den Seinen. Bestimmend, fast schon harsch stieß Rika an die Wand und fordernd legten sich seine Lippen auf die ihren. Wild und verlangend. Seine Hände, welche sich auf ihre Hüften legten, zogen ihren Körper noch nähe an den seinen. Vernebelt registrierte die junge Frau, wie sich ihre Finger in sein Haar verirrten und es war sein Geruch, jener ihr angenehm in die Nase stieg. Lodernd breitete sich das Gefühl des Erstickens aus und ihr Herz setzte nur für einen Bruchteil aus, um darauf erneut hart gegen ihre Brust zu schlagen. Der Biss in ihre Unterlippe war kurz, genau wie das darauf folgende Keuchen. „Relly...“ Brutal kehrte die Realität wieder ein und zerschnitt das feurige Band mit einem Schlag. Nach Luft japsend sah sie auf. Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen wider und die Stimme war es, jene ihr versagt blieb. Sie spürte, dass er etwas sagen wollte, doch gab sie ihm dazu keine Gelegenheit mehr. Ihn weg stoßend entfernte sich die junge Frau und verschwand in der offenen Tür, welche laut ins Schloss fiel. „Shit...“ Rau klang seine Stimme, als er sich seufzend durch die Haare strich. Diese Aktion, ging ohne zweifel in die dümmsten seines Lebens ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)