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Austauschprogramm

Ryoki
von

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Unausgesprochene Gedanken.

Kapitel 16
 


 

Die Augen schließend lehnte sich Rika an die Eingangssäule der Nanyou- Privatschule und wartete darauf, dass auch die Anderen hier eintrafen. Der erste Tag hier, sie war gespannt, wie dieser verlaufen würde. Ein Seufzer ran über ihre Lippen, als ihre Gedanken, wie bereits die ganze Nacht über zu dem Geschehen von gestern huschte. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie beide an dem Auto gelehnt draußen standen, bevor sie wieder hineingingen. Doch das interessierte die junge Frau auch nicht. Es war ihr gestern schon fast normal vorgekommen ihn zu Küssen und bei Gott, sie hatte es genossen. Und genau das war es, was sie nicht verstand...

„Morgen.“ Wurde es ihr entgegen gerufen und riss sie somit aus den immer verwirrender werdenden Gedanken. Ihre Aufmerksamkeit legte sich auf Kat, welche zu ihr lief und sich seufzend neben sie lehnte.

„Morgen“, gab sie zurück.

„Ich war seit Jahren nicht mehr so früh hier“, stellte die Kinomoto nüchtern fest und rutschte an der Wand zu Boden. Das ist wahr, sie im übrigen auch nicht... Dies lag wohl oder übel daran, dass Minamoto ihnen angeschafft hatte, Ryo und deren Klasse durch das Gebäude zu führen.

„Rika! Kat!“ Ein erfreuter Aufschrei, welcher beide Genannten zusammenfahren ließ. Die Schüler drehten sich alle samt zu der Lärmquelle um, welche sich in einer aufgeregten Mitschülerin manifestierte. Katlin seufzte leise, murmelte etwas Unverständlichen, bevor sie sich dem Mädchen zuwandte, das neben ihnen hielt.

„Morgen Mala...“ Die Begrüßte hüpfte von einem zum anderen Fuß und die nächsten Worte strömten nur so aus ihrem Mund heraus. Fragen über fragen, welche überhaupt nicht mehr aufhören wollten. Rikas Blick streifte den von Kat, welche verzweifelt versuchte dem zuflogen, was ihr entgegen gedonnert wurde. Mala war einige Stufen unter ihnen, ein wirklich nettes Mädchen. Nur hatte sie die verflucht nervige Angewohnheit, sehr viel zu reden und so trieb sie die Menschen in ihrer Umgebung mit einer fast unheimlichen Präzision in den Wahnsinn.

Zu Rikas Leidwesen hatte Mala einen Narren an ihr sowie Kat gefressen und so waren es meist sie beide, welche ans Limit des ertragbaren katapultiert wurden. Dessen ungeachtet mochte Rika sie, was unter anderem daran lag, das sie über beide Ohren in Kai verschossen war und ihm dies auch spüren ließ. Noch nie hatte Rika den Yamato vor einer Frau wegrennen sehen, bis Mala Tanaka in sein Leben trat.
 

„Atme...“, unterbrach Kat den Redeschwall und tief zog die Tanaka die Luft ein. Lächelnd verschnaufte das Mädchen, bevor sie um einiges ruhiger sprach.

„Ich find es super, dass die Schüler jetzt alle zu uns kommen. Sagt mal, kann ich hier mit euch auf Kai warten? Ich hab ihn schon so lange nicht mehr gesehen.“

„Sicher kannst du“, gab Rika zurück und die nächsten Worte ließ sie die Augenbrauen in die Höhe ziehen.

„Und das macht dir wirklich nichts aus? Ich meine weil du und Kai mal...“ Die Nonaka unterbrach sie schmunzelnd.

„Ich hab dir schon einmal gesagt, dass es mir absolut egal ist.“ Gott wie oft Mala sie schon, wegen dem Mist genervt hatte und jedes Mal blieb ihre Antwort dieselbe. Es konnte ihr nicht gleichgültiger sein, dass sie Kai mochte. Das zwischen ihnen war kurz und eine Ewigkeit her. Das Einzige was sie noch verband, war eine tiefe Freundschaft, mehr nicht.

„Schau da kommt er“, unterbrach Katlin Mala, die erneut etwas sagen wollte. Rikas Aufmerksamkeit legte sich auf die Gruppe nieder, welche sich langsam näherte. Ein Grinsen legte sich auf ihre Züge, als der Yamato die Tanaka entdeckte. Er blieb stehen, was Ryo und T.k dazu veranlasste es ihm gleich, zu tun. Dann ging er einen Schritt zurück, aber war es bereits zu spät.

„Kai!“ Man konnte nicht schnell genug schauen, hing das Mädchen bereits an seinem Arm und zog ihn mit sich.

„Hab ich schon mal gesagt, dass ich Mala wirklich mag?“, flüsterte Kat ihr entgegen und erntete einen belustigten Laut.

„Du magst sie nur, weil du was zu lachen hast“, gab ihr die Nonaka ebenso leise zurück. Aber gut es war wirklich verdammt erheiternd Kai leiden zu sehen, und dass er es tat, sah man nur all zu deutlich.
 

Seufzend schritt Rika hinter T.k her und hörte sich an, wie er den neuen Schülern das Schulgebäude zeigte und dabei die Verordnungen, welche es gab, erklärte. Und es gab einiges zu erzählen. Es fing bei den Schuluniformen an,‭ bis hin zu den Regeln,‭ die man zu befolgen hatte.‭ Kat neben ihr schien nicht minder gelangweilt zu sein, doch T.ks nächste Worte ließ die Blonde aufhorchen.

„Da vorne hätten wir die Aula, doch wird diese nur zu bestimmten Anlässen benutzt. Das heißt, uns ist es strengstens untersagt dort, hineinzugehen.“

„Wir dürfen da überhaupt nicht rein?“, fragte Kat überrascht und erntete von T.k sowie Rika einen irritierten Blick.

„Wie lange gehst du jetzt auf diese Schule?“, fragte die Nonaka trocken.

„Einige Jahre wieso?“ T.k schüttelte seufzend den Kopf, bevor er weiter sprach.

„Das wir dir Regeln kaum beachten heißt nicht, dass wir sie überhaupt nicht kennen sollten.“ Jen und viele andere fingen an zu lachen, als die Blonde schnaufend antwortete.

„Tut mir echt leid aber ich habe mich gänzlich der Uhrzeit verschrieben um die Minuten zu zählen, wann ich wieder nach Hause kann.“

Mit einem belustigten Kopfschütteln ging T.k weiter. War doch eine Diskussion sinnlos mit ihr.
 

In dem Moment, als sie um die Ecke in einen weiteren Korridor bogen, kam ihnen Shibayama entgegen, der mit musterndem Blick vor ihnen stehen blieb.

„Wie ich sehe, zeigen sie den Austauschschülern gerade das Gebäude? Ich hoffe doch sie lassen die Regeln nicht außer Acht“, wandte er sich an die Drei, welche vorne standen. Ehe T.k oder Rika etwas erwidern konnten, kam ihnen Kat zuvor. Die junge Frau nickte eifrig und sprach.

„Natürlich tun wir das. Keine Einzige lassen wir aus!“ Die Kinomoto zeigte mit ihrer Hand auf einen der Gummibäume, welche überall in den Ecken standen.

„Ein Ficus elastica sollte nicht zu feucht gehalten werden. Vor dem Gießen lässt man die Erde an der Oberfläche stets etwas abtrocknen. Zu reichliches Gießen führt zum abfallen der Blätter. Dies ist eine Anordnung, gegen welche man auf keinen Fall verstoßen darf!“ Fachmännisch war ihre Stimme und bevor sie ungerührt der ungläubigen Blicke weiter fuhr.

„Das Fenster dort wird zwar nicht oft geputzt, wie man gut sehen kann, doch aber dürft ihr nie und ich meine niemals, auch nur auf die Idee kommen es zu berühren. Eure Fingerabdrücke, werden zwar durch den Dreck nicht zusehen sein aber alleine der Gedanke ist schon verwerflich genug.“

Rika und auch sämtliche anderen Schüler hielten nur mit mühe ein schallendes Lachen zurück.

„Miss Kinomoto, wollen sie mich verarschen?“, gab Takara knurren von sich und wurde rot, als sie lieblich antwortete.

„Nein natürlich nicht. Das würde ich mir niemals erlauben.“ Noch bevor der Mann reagieren konnte, umfassten Rika sowie T.k sie und zogen sie hastig mit um die nächste Ecke.

„Miss Kinomoto!“, hörte die Gruppe es schreien.
 


 

Langweilig war wohl das passende Wort für Rikas Stimmung.‭ Gab es eigentlich kein Gesetz das Verbot, seine Schüler mit Geschichte zu quälen? Anscheinend nicht... Es war nicht so, dass sie nicht gut in diesem Fach war, nein aber es war einfach und schlussendlich verdammt Öde...

Ihre Augen huschten hinüber zu Kat, welche den Kopf auf dem Tisch abgelegt hatte und wie es schien tatsächlich zu schlafen. Schnaufend wandte sich die Nonaka ab.

Sie hatte heute nicht viel mit Ryo gesprochen, fiel ihr ein. Irgendwie hatte sie das dumme Gefühl er hielt sich nach der Sache von gestern von ihr fern. Ihre Aufmerksamkeit legte sich auf die Baumkronen nieder, welche sich vor dem Gebäude befanden. Blödsinn... Warum sollte er auch, sie hatten eben bisher einfach keine Zeit für irgendwelche Worte gehabt...
 

Kat seufzte lautlos und driftete immer weiter in ihren Halbschlaf hinein. Ein leises Brummen, jedoch lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das Geräusch verstummte, um einige Augenblicke später wieder von Neuem loszugehen.

Sacht öffnete sie die Augen und starte genau auf das Wesen, welches diese Laute von sich gab. Die Biene schlug mit ihren Flügeln und die Zange bewegte sich leicht.

Das Nächste, was in der Stille widerhallte, war ihr markerschütterter Schrei und das Krachen ihres Stuhls, als dieser auf den Boden donnerte. Sämtliche Augen waren erschrocken auf die junge Frau gerichtet, die erneut schrie und wie eine verrückte von ihrem Platz rannte.

„Eine Biene!“

„Miss Kinomoto! Setzen!“, herrschte Yosuke sie an, doch registrierte die Kinomoto dies nicht einmal, als sie an ihm vorbei rannte.

„Gott dieses scheiß Vieh verfolgt mich!“, brüllte sie schrill. Kais lachen hallte wider und T.k stieg bald mit ein.

„Miss Kinomoto!“, rief Herr Minamoto aus, als sie erneut an ihm vorbei rannte.

„Macht es tot!“, bekam er lediglich zur Antwort und beobachtete, wie sie zurück auf ihren Platz hastete, jedoch über ihren eigenen Stuhl stolperte. Mit einem Aufschrei segelte sie genau auf Rika zu, welche sie prompt mit umriss. Einen kurzen Moment legte sich die Stille nieder und dann waren es nicht nur die Schüler, die lachten.
 

„Ist das Drecksvieh endlich weg?“, meinte Kat und ignorierte das Gelächter, genau wie die Tatsache, dass sie halb auf Rika lag, welche sich auf die Ellbogen stützte.

„Du hast doch einen Schuss in der Birne...“, meinte die Nonaka barsch.

„Geh endlich von mir runter“, setzte sie in derselben Tonlage hinzu.

„Miss Kinomoto, Miss Nonaka, stehen Sie endlich auf“, meinte Yosuke, welcher versuchte das Lachen zu verdrängen und wieder ganz der Lehrer zu sein. Gelang ihm nur mäßig. Das Gelächter verstummte langsam und dadurch hörte Katlin das Gebrumme, wieder. Schneller alle irgendjemand reagieren konnte, war die Kinomoto bereits auf den Beinen. Zog Rika mit sich und stieß sie vor sich.

„Die ist doch tollwütig! Macht es endlich tot“, kreischte sie erneut auf und schob ihre Freundin weiter vor, welche gerade noch das Gleichgewicht halten konnte. So wie sich das Tier bewegte, zerrte die Blonde auch Rika in genau dieselbe Richtung.

„Wenn du mich nicht gleich loslässt, ist das Vieh das Letzte, vor was du dich fürchten musst“, schnauzte die Nonaka nach hinten. Minamoto schüttelte den Kopf und schritt amüsant auf den Tisch zu, auf welchem das Insekt saß. Mit einem Blattpapier verfrachtete er die Biene sicher aus dem geöffneten Fenster und meinte anschließend.

„Und jetzt setzten Sie sich wieder.“ Ein kurzes Zögern, bevor Kat Rika losließ und ihren Stuhl wieder auf stellte.
 

Ein wolliger Seufzer entwich ihr, als die warmen Strahlen der Sonne auf ihren Körper fielen. Katlin, welche neben ihr auf den Hof lief, streckte sich entspannt danach aus.

„Pass auf, dass die Killerbiene nicht wieder auftaucht“, grinste Kai spottend.

„Wobei, du brauchst keine Angst haben, Rika hält gerne als Schutzschild her“, setzte er lachend hinzu. Die Gruppe stieg mit ein, wobei Ryo lediglich belustigt den Kopf schüttelte.

„Pass du nur auf, dass Mala nicht kommt“, gab Rika trocken zurück und vernahm, wie sein Gefeixe abrupt aufhörte.

„Wobei dein Kriechen immer ganz erheiternd ist“, meinte Kat. T.k neben dem Yamato fing an zu grinsen.

„Oder wenn du versuchst, dich zu verstecken. “Kais Blick legte sich auf die Gestalt seines Freundes.

„Verräter! Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr...“

„Wir haben dich auch lieb“, schmunzelte Katlin und ließ sich auf eine Bank in der nähe nieder.

„Natürlich doch. Deswegen verpfeift ihr mich bei der Nervensäge, wann immer es euch möglich ist.“

„Das trotzt von reiner Nächstenliebe“, erwiderte Rika und ignoriere den erdolchenden Blick Kais, der sich kurz darauf murrend abwandte, als er begriff, dass diese ebenso gut gegen eine Wand prallen könnten.

„Es ist wirklich schön hier“, wechselte Jen das Thema und sah sich seufzend um. War doch ihre eigene Schule nicht so schön aufgebaut.

„So schön, wie eine Schule eben sein kann. Außerdem fließt da genug Geld rein, das man ein paar grüne Pflanzen erwarten kann“, gab ihr Kat zurück und lehnte sich wie ihre Freundin nach hinten. Rika schloss die Augen und hörte dem Gespräch weiterhin zu. Ryo ging ihr wirklich aus dem Weg... Er stand zwar eigentlich so gut wie neben ihr, aber irgendwie war das Gefühl trotzdem da. Seltsam, vor allem weil eben dieses Gefühl sie nervte...

„Die Vöglein sind alle wieder gesund zurückgekommen oder wie darf ich dieses muntere Zusammentreffen verstehen?“, vernahm sie eine Stimme, welche sie am liebsten ignoriert hätte. Sie waren keinen Tag zurück und schon ging der Stress mit Manabu erneut los. Es grenzte an ein Wunder, dass er sie in der öffentlichen Lehrstätte in ruhe gelassen hatte.

„Verbiss dich...“, fauchte Kat den jungen Mann, welcher sich zu ihnen gesellte an. Sacht öffnete Rika die Augen, sie brauchte nicht zu Kai sehen, um zu wissen, wie er dort stand. Erstarrt und voller Zorn.

„Wie immer eine bezaubernde Begrüßung Kat. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, das ihr Letztes Monat einmal so richtig auf die Schnauze fallt aber leider habt ihr es irgendwie geschafft heil, durchzukommen.“

„Red ruhig weiter, bis dir was einfällt...“, meinte Rika trocken. Ein dreckiges Grinsen legte sich auf seinen Zügen nieder, welches sie fließend übersah, ebenso wie seine Antwort sie kalt ließ.

„Mir würden ganz andere Sachen einfallen, Rika.“

„Welche? Die, wie du vertuschen kannst, dass dein IQ bei 0 liegt oder die, wo dich eine Achtklässlerin verprügelt hat?“

„Schlagfertig wie immer was?“, schnauzte er sie an und nur am Rande bemerkte sie, wie Ryo sich so wie Kai immer mehr verspannte. Zorn funkelte in Manabus Augen auf. Da hatte sie mit der Schülerin wohl einen wunden Punkt erwischt. Ein sachtes Schmunzeln legte sich nieder.

„War wirklich erheiternd, als die Kleine dir die Nase gebrochen hat.“ Kat neben ihr lachte leise und auch auf T.ks Lippen bildete sich ein schadenfrohes Grinsen.

„Große Worte für ne Schlampe, welche die Beine für jeden breitmacht“, zischte Manabu ihr ungehalten entgegen und dieses Mal war es Ryo, der sprach. Leise und drohend.

„Wenn du in den nächsten Sekunden nicht verschwunden bist, werde ich dir jeden Knochen doppelt brechen.“ Manabu blickte zu dem Akiyama, schätzte wie es schien seine Chancen ab. Im nächsten Moment fing er wieder an zu grinsen, bevor er sich mit einem weiteren Blick zu Rika umdrehte.

„Grüß deine Schwester von mir Yamato. Sie kann gerne mal wieder vorbei kommen.“

Zu Manabus Glück war er schneller weg, als Kai reagieren konnte. Denn sonnst, das wusste Rika, hätte er sich im nächsten Krankenhaus wieder gefunden.

„Irgendwann gehört er mir...“, knurrte Kai, bevor er sich umdrehte und ohne ein weiteres Wort in Richtung Gebäude verschwand.
 

„Beruhig dich“, gab Rika leise von sich, als sie den anderen in das Schulgebäude folgte. Ihr Blick schweifte über Ryo, welche neben ihr ging. Noch nie hatte sie ihn so sprechen hören, wie es vorher der Fall war.

„Ich bin ruhig“, meinte er und vermied es sie anzusehen.

„Natürlich... Ignorier Manabu, das habe ich dir schon einmal gesagt. Der Kerl hat in seinem Leben zu oft welche auf die Fresse bekommen, man kann nichts Intelligentes mehr von ihm erwarten.“

Er schnaufte nur geräuschvoll aus. Ihr machte es nichts aus, das der Mistkerl sie beleidigte, ihm schon und daran konnten auch ihre Worte nichts ändern.
 

Die Letzten beiden Stunden gingen nur langsam und ziehend um. Kais Gemütszustand konnte man bereits von Weitem lesen. Er war zornig und dies nicht minder. Rika verstand ihn nur all zu gut, damals waren Manabu und Kai relativ gute Bekannte. Das änderte sich jedoch, als dieser mit Kais Schwester zusammenkam. Noch heute konnte die junge Frau sich daran erinnern, wie Ayaka aufgelöst und weinend an ihrer Tür geklopft hatte und zu Kai wollte. Sie hatte sich die Seele aus dem Leib geheult und nicht einer von ihnen war in der Lage gewesen sie, zu beruhigen. Hatte doch Manabu ihr das Blaue vom Himmel vorgelogen um sie ins Bett, zu bekommen. Danach hatte er sie wie ein Müll weggeworfen. Seit dem war es mit dem Yamato vorbei.
 

Seufzend betätigte sie die Automatik ihrer Viper, als sie alle auf die Parkplätze schritten. Kai war noch immer nicht wirklich ansprechbar und sie bezweifelte, dass sich dies so schnell änderte. Ihr Blick huschte zu Ryo. Trotz ihrer Worte vorher, war auch er nicht bester Laune. Männer ging es ihr durch den Kopf. Von wegen Frauen würden sich vieles übertrieben zu Herzen nehmen....

„Wie wärs wenn wir heute Bowlen gehen?“, fragte Kat in die Stille hinein und erntete von fast jeder Seite Zuspruch. Kai war es, welche sie alle ignorieren zu seinem Wagen lief und darin verschwand. Sie alle sahen ihm einen Augenblick hinterher. Kat seufzte milde und wandte sich der Nonaka zu, welche vor dem Kofferraum ihres Wagens stehen blieb.

„Und was meinst du?“
 

Kai startete barsch den Motor und legte den Rückwertsgang ein. Sein Blick in den Spiegel werfend, fiel ihm Manabu auf, welche auf der gegenüberliegenden Straße entlang lief. Hohn lag in dessen Blick, als er den Yamato entdeckte. Die Wut loderte, stieg wie ein Vulkan auf und entlud sich. Sein Fuß schlug das Gaspedal zum Anschlag durch.
 

„Sicher, warum nicht“, gab Rika ihrer Freundin zurück und hörte das Quietschen von Reifen. Laut wirbelte das Gestein auf und aus reinem Reflex sah die junge Frau nach rechts. Das Nächste,‭ was zu vernehmen war, war das geräuschvolle Aufeinanderprallen von Metall.
 

Keuchend starrte sie auf die zusammengedrückten Hinterteile der beiden Karosserien. Wenn sie nicht so schnell reagiert hätte, wäre sie von dem Ferrari an ihre Viper genagelt worden... Rika zuckte zusammen, als ihre linker Arm zum Brennen anfing.

„Gehts dir gut?“, hörte sie es entsetzt fragen und spürte, wie Ryo sich neben sie kniete. Den Kopf schüttelnd löste sich die junge Frau langsam aus der starre und ließ sich von dem Akiyama aufhelfen.

„Mir gehts gut.“

„Scheiße... Rika es – tut mir leid“, erklang Kais betroffene Stimme, der betäubt aus seinem Wagen stieg, zu ihnen eilte.

„Du hättest mich beinahe erwischt du Idiot!“, donnerte Rika ihm entgegen und auch der letzte Rest, des Schocks verflüchtigte sich. Schuldbewusst fuhr Kai zusammen.

Zischend holte Rika Luft, als Ryo ihren Arm berührte, diesen sacht anhob. Ihr Blick huschte hinunter, über den breiten Schnitt, welcher sich vom Ellbogen hinab entlang zog.

„Scheiße der sieht tief aus“, schluckte Kat, welche sacht an sie heran tat.

„Wo hast du Armleuchter eigentlich fahren gelernt...“, grollte Ryo dem Yamato entgegen, welcher Schlucken auf den Boden blickte.

„Das war ein Versehen. Es tut mir leid.“ Bevor Ryo noch etwas hinzusetzen konnte, kam ihm Rika zuvor, welche schnaufend meinte.

„Nettes versehen... Denk nächstes Mal nach, bevor du hirnlos aufs Gas drückst.“ Sacht und die Wunde ignorierend, drückte sie den Akiyama zurück, ehe sie an die Wagen herantrat.

„Das wird teuer du Idiot“, setzte sie hinzu und war sich der ungläubigen Blicke der Anwesenden durchaus bewusst.

„Kai fahr vor. So sieht man den Schaden nicht wirklich.“ Der Angesprochene nickte wortlos und tat, was von ihm verlangt wurde.

„Rika kümmer dich um deinen Arm“, wies sie T.k an, doch winkte sie nur ab.

„Ist nichts. “

„So sieht der Arm auch aus...“, spottete Ryo und dachte nicht im Traum daran, seine wütende Stimmlage zu verbergen. Der Wagen bewegte sich und seufzend besah sie sich die Dellen. Nichts war wirklich kaputt außer, das Blech. Zur Werkstatt musste sie jedoch trotzdem...

Rika biss die Zähne zusammen, als sie den Arm zu schnell bewegte. Shit...

„T.k kannst du die Viper zu Rika nach Hause fahren? Ich bring sie zu einem Arzt.“ Ungläubig sah die junge Frau zu Ryo. Hatte er jetzt den Verstand verloren?

„Ich brauch keinen Arzt!“, fauchte sie ihn an und zuckte zusammen, wie er ihren blutenden Arm hochhob.

„Also willst du mir sagen, dass du damit fahren kannst?“, gab er kühl zurück, bevor er hinzusetzte.

„Wohl kaum...“

Bevor sie reagieren oder antworten konnte, hatte der Akiyama ihr bereits den Autoschlüssel aus der Hand genommen und diesen T.k zugeworfen.

„Ich glaub dir...“ Der Koushirou unterbrach sie.

„Kein Problem. Ich bring ihn gleich in die Werkstatt“, meinte er und Rika sah ihm dabei zu, wie er an die Fahrertür ihres Autos schritt.

„Habt ihr eigentlich alle einen Knall?!“, rief sie erzürnt aus, wurde jedoch im selben Moment mit hinüber zu Ryos Mercedes gezogen.

„Was soll die scheiße...“, zischte sie dem jungen Mann kalt entgegen, welcher die Augenbrauen hinauf zog und ebenso kühl erwiderte.

„Nach was sieht es wohl aus?“

„Ich hab gesagt...“

„Es ist mir relativ egal, was du gesagt hast. Ich bring dich zum Arzt, egal was du meinst...“

„Akiyama...“, knurrte sie und er öffnete die Autotür.

„Einsteigen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2009-09-18T11:48:13+00:00 18.09.2009 13:48
sry dass ich jetzt erst schreibe, aber letztes we hatte ich wenig zeit *sigh*
aber das kapi is wie immer supi^^ ... rika ist doch immer wieder bewundernswert. da fährt man sie fast zu matsch und die reagiert so gelassen, als wenn nix geweseb wär lol xDDD
freu mich schon aufs nächste kapi ;) und dir noch ein schönes we, komm mal wieder im icq on xDD is voll langweilig sonst xDD
glg
Von:  saku-alwi
2009-09-13T20:33:41+00:00 13.09.2009 22:33
COOL.
Kai ist ein vollpfosten, na ja was soll man da machen.
naja schreib schnell weiter ja???

saku-alwi
Von:  kikotoshiyama
2009-09-08T17:22:43+00:00 08.09.2009 19:22
Klasse kappi^^
Zum Glück ist Rika nicht mehr passiert!
Fand es richtig süß,dass Ryo sich solche Sorgen macht *seufz*
Wie es wohl weiter geht und wird Kai damit klar kommen?
Bin mal gespannt:)
Cu kiko
Von: abgemeldet
2009-09-08T04:17:05+00:00 08.09.2009 06:17
DRAMA BABY!
Puh, das war ja echt knapp, da liegen die Nerven flach ;-) Aber ist ja nochmal gut ausgegangen, und bewundernswert, dass Rika so gelassen reagiert hat. Hehe, und Ryo war ja süß, ganz fürsorglich *lol*
Schönes Kapitel, freu mich aufs nächste
LG Cherry
Von:  Zuckiii
2009-09-07T21:10:45+00:00 07.09.2009 23:10
Neeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnn!Schon wieder ein Kapitel zu Ende. Es macht mich wirklich traurig, wenn ich merke, dass es wieder vorbei ist mit dem Lesen & ich wieder warten muss. So viel Action vertraegt man nicht xD Kevin ist voll das Schwein. Ich hoff, der krieg eine auf die Fresse. Warum musstest du Rikas Auto schrotten lassen? Die hat doch so ein Schoenes xD Was mich wundert ist, warum Rika so ruhig war, als der Unfall passiert ist. Iwie hat Kai doch iwas mit ihr, sodass sie so ruhig reagierte. Bin gespannt wie es weiter geht & auch wie es beim Doc war ;). Gruss Zuckiii
Von: abgemeldet
2009-09-07T19:52:56+00:00 07.09.2009 21:52
das kapi is wie alle andere vo dir super; WIESO HAT KEVIN ryo so angeschaut? weiss er vileicth ewtas`?? hehe die arme sturköpfige rikaa.. ihr armes auto :d spasss :P RYO IST TOTAL VERKNALLT IN SIEE; ND Kümert sich so süss um sie. hoffentlich kommen sie bald zusammen & rika ist nicht sehr schlim verletzt. bin sehr gespannt auf das nächste kapitel, und hoffe es wird noch diese woche hochgeladen :D
LG ARBI :D
Von: abgemeldet
2009-09-07T17:36:30+00:00 07.09.2009 19:36
ahh armer kai...der tut mir in diesem kapitel echt leid!nur wegen diesem bescheurten kevin -.- und rika ist aba auch echt zu stolz, gut das ryo sich so gut bei ihr durchsetzen kann...war ein tolles kap
bis zum nächsten
lg


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